Erdbeeren im September
„Die Erdbeerzeit ist doch eigentlich schon vorbei?!“ Die junge Frau beäugt das Wunder im Kühlbereich für geschnittene und sonstige gefährdete Obstsorten des Supermarktes von allen Seiten. Ihrem einkaufswagenschiebenden Partner ist anzusehen, dass er mit der Information „Erdbeerzeit“ rein gar nichts anfangen kann, folglich auch nicht einordnen kann, was es bedeutet, wenn sie vorbei ist.
„Nehmen wir welche mit oder nicht?“ fragt ihr zwischen Erdbeeren und Partner umherirrender Blick. Schulterzucken. Sie ist jetzt gefangen in diesem unendlichen Raum, der angefüllt ist mit Erinnerungen an köstlich aromatische Erdbeeren von deutschen Feldern, mit Bildern von giftspritzenden Monstern in Schutzanzügen, verendenden Insekten, LKW-Kolonnen und mit der Vorstellung eines riesigen Bechers voller Erdbeeren mit Vanilleeis und Schlagrahm.
„Die kommen aus Holland“, versuche ich helfend einzugreifen. Ich hatte nämlich auch schon durchgemacht, was die junge Frau gerade erleiden muss und hatte das Etikett mit den Herkunftsinformationen schon entdeckt. Die beiden nehmen die Information begeistert und dankbar auf. „Die schmecken wie holländische Tomaten“ fahre ich fort, „wahrscheinlich sind es auch Tomaten, die für die Nacherdbeerzeit bisschen umgestaltet wurden“
Der jungen Frau ist anzusehen, wie ihre Bilder von duftenden Erdbeerbechern in sich zusammenfallen, während ihr Einkaufswagenschieber nicht abgeneigt scheint, sich auf das Experiment mit Tomatenerdbeeren einzulassen.
Ich muss die beiden alleinlassen mit ihrer Entscheidung. Ich will in diesem Jahr nichts mehr wissen von Erdbeeren. Zu oft bin ich enttäuscht worden. Nach der frustrierenden Erfahrung mit spanischen Erdbeeren in der Vorsaison hatte ich auf die Früchte aus deutscher Aufzucht gehofft. Aber wie es aussieht, gibt es keine Erdbeeren mehr mit Aroma und Geschmack. Eine Anmutung von Citrusfrüchten war alles, was ich erleben durfte. Und selbst die dürfte den holländischen Produkten fehlen.
Also setze ich meinen Streifzug durch die Obst- und Gemüseabteilung fort und verliere die beiden aus den Augen. Vorbei an ägyptischen Kartoffeln geht es zu verstümmelten Salatresten in Plastiktüten und Avocados, die bezeichnenderweise „Hass“ heißen. Ich entscheide mich letztlich für ein paar grüne Bananen, offensichtlich aus der Region.
Gerade will ich diesen exostischsten aller Supermarktbereiche verlassen, da sehe ich die junge Frau um die Ecke kommen. Ohne ihren Begleiter und sich vorsichtig nach allen Seiten umschauend. Sie legt eine Schale mit Erdbeeren zurück in die Kühlung und holt sich eine Packung mit holländischen Strauchtomaten, die aus Rumänien importiert wurden.
„Die Erdbeerzeit ist doch eigentlich schon vorbei?!“ Die junge Frau beäugt das Wunder im Kühlbereich für geschnittene und sonstige gefährdete Obstsorten des Supermarktes von allen Seiten. Ihrem einkaufswagenschiebenden Partner ist anzusehen, dass er mit der Information „Erdbeerzeit“ rein gar nichts anfangen kann, folglich auch nicht einordnen kann, was es bedeutet, wenn sie vorbei ist.
„Nehmen wir welche mit oder nicht?“ fragt ihr zwischen Erdbeeren und Partner umherirrender Blick. Schulterzucken. Sie ist jetzt gefangen in diesem unendlichen Raum, der angefüllt ist mit Erinnerungen an köstlich aromatische Erdbeeren von deutschen Feldern, mit Bildern von giftspritzenden Monstern in Schutzanzügen, verendenden Insekten, LKW-Kolonnen und mit der Vorstellung eines riesigen Bechers voller Erdbeeren mit Vanilleeis und Schlagrahm.
„Die kommen aus Holland“, versuche ich helfend einzugreifen. Ich hatte nämlich auch schon durchgemacht, was die junge Frau gerade erleiden muss und hatte das Etikett mit den Herkunftsinformationen schon entdeckt. Die beiden nehmen die Information begeistert und dankbar auf. „Die schmecken wie holländische Tomaten“ fahre ich fort, „wahrscheinlich sind es auch Tomaten, die für die Nacherdbeerzeit bisschen umgestaltet wurden“
Der jungen Frau ist anzusehen, wie ihre Bilder von duftenden Erdbeerbechern in sich zusammenfallen, während ihr Einkaufswagenschieber nicht abgeneigt scheint, sich auf das Experiment mit Tomatenerdbeeren einzulassen.
Ich muss die beiden alleinlassen mit ihrer Entscheidung. Ich will in diesem Jahr nichts mehr wissen von Erdbeeren. Zu oft bin ich enttäuscht worden. Nach der frustrierenden Erfahrung mit spanischen Erdbeeren in der Vorsaison hatte ich auf die Früchte aus deutscher Aufzucht gehofft. Aber wie es aussieht, gibt es keine Erdbeeren mehr mit Aroma und Geschmack. Eine Anmutung von Citrusfrüchten war alles, was ich erleben durfte. Und selbst die dürfte den holländischen Produkten fehlen.
Also setze ich meinen Streifzug durch die Obst- und Gemüseabteilung fort und verliere die beiden aus den Augen. Vorbei an ägyptischen Kartoffeln geht es zu verstümmelten Salatresten in Plastiktüten und Avocados, die bezeichnenderweise „Hass“ heißen. Ich entscheide mich letztlich für ein paar grüne Bananen, offensichtlich aus der Region.
Gerade will ich diesen exostischsten aller Supermarktbereiche verlassen, da sehe ich die junge Frau um die Ecke kommen. Ohne ihren Begleiter und sich vorsichtig nach allen Seiten umschauend. Sie legt eine Schale mit Erdbeeren zurück in die Kühlung und holt sich eine Packung mit holländischen Strauchtomaten, die aus Rumänien importiert wurden.