Im Tunnel
Ich weiß nicht, woran es liegt. Aber beim Einfahren in einen Tunnel überkommt mich immer ein mulmiges Gefühl. Es ist zunächst gar nicht näher beschreibbar. Unbestimmt. Vage. Ein befreundeter Experte hat mir in diesem Zusammenhang mal etwas von Geburtskanal erzählt. Seitdem schrei ich immer erstmal, wenn ich durch bin und fange zu atmen an. Nur um mich nach ein paar Kilometern, gefühlt gerade durch die Pubertät durch, auf eine Wiedergeburt vorzubereiten.
In den langen Tunneln der Alpen taucht in den unendlichen Windungen meines Hirns spätestens nach drei Kilometern die Frage auf, was denn wohl wäre, wenn dieser Tunnel nie zu Ende wäre. Wenn es immer so weiter ginge. Wenn ich gerade am Anfang einer Fahrt durch die Dunkelheit wäre, auf der ich irgendwann werde lernen müssen, dass Geduld eine hier völlig nutzlose Tugend ist. Weil Geduld ja eine zumindest vage Hoffnung auf ein gutes Ende voraussetzt. Naja, es muss ja nicht mal gut sein – Hauptsache irgendein Ende. Die Tatsache, dass mein GPS nun gar keine Daten mehr liefert, macht die Sache nicht gerade leichter.
Nach vier Kilometern tauchen die ersten Gedanken darüber auf, wie wohl die Ernährung in diesem endlosen Kanal funktionieren soll. Ich versuche, ein wenig Optimismus zu entwickeln, indem ich mir die Möglichkeit vorstelle, dass, so wie der Tunnel nie zu Ende geht, auch die Wasserflasche nie leer werden würde. Und vielleicht ist ja auch das Croissant, das ich mir an der letzten Raststätte geholt habe, für die Ewigkeit gemacht. Es fühlt sich jedenfalls schon so an.
Kilometer fünf. Es ist erstaunlich, wie schnell ich mich mit dem Gedanken vertraut mache, nunmehr viele Stunden, Tage, Jahre in diesem Tunnel zu verbringen. Irgendwann wird die Zeit keine Rolle mehr spielen. Ich weiß nun, dass es sinnlos ist, mir mögliche Auswege zu überlegen. Vielleicht entwickelt die Wissenschaft ja irgendwann einen Tageslichtsimulator für solche Situationen oder ein eigenes Tunnel-GPS. Was bleibt ist eine gewisse Grundtraurigkeit und dieses saublöde Gefühl von Hilflosigkeit, das trotz aller Positivdenkenstrategien einfach nicht wegzukriegen ist.
Der Kilometerzähler zeigt mir an, dass ich sechs Kilometer zurückgelegt habe. Das Gefühl, dafür schon mehrere Tage gebraucht zu haben, verstärkt die Sicherheit, dass es keinen Ausweg mehr gibt.
Kilometer 6,3 – nein, ich lasse mich von diesem dämlichen Sonnenlicht nicht täuschen. Die Mächte haben sich offensichtlich was Neues überlegt. Aber nicht mit mir!!!
Im Nachhinein erscheint es natürlich widersinnig, sich in solchen Gedankenschleifen zu verirren. Aber als ich die neuesten Nachrichten über Donald Trump lese, ist genau dieses Gefühl wieder da: es nimmt kein Ende!
Ich weiß nicht, woran es liegt. Aber beim Einfahren in einen Tunnel überkommt mich immer ein mulmiges Gefühl. Es ist zunächst gar nicht näher beschreibbar. Unbestimmt. Vage. Ein befreundeter Experte hat mir in diesem Zusammenhang mal etwas von Geburtskanal erzählt. Seitdem schrei ich immer erstmal, wenn ich durch bin und fange zu atmen an. Nur um mich nach ein paar Kilometern, gefühlt gerade durch die Pubertät durch, auf eine Wiedergeburt vorzubereiten.
In den langen Tunneln der Alpen taucht in den unendlichen Windungen meines Hirns spätestens nach drei Kilometern die Frage auf, was denn wohl wäre, wenn dieser Tunnel nie zu Ende wäre. Wenn es immer so weiter ginge. Wenn ich gerade am Anfang einer Fahrt durch die Dunkelheit wäre, auf der ich irgendwann werde lernen müssen, dass Geduld eine hier völlig nutzlose Tugend ist. Weil Geduld ja eine zumindest vage Hoffnung auf ein gutes Ende voraussetzt. Naja, es muss ja nicht mal gut sein – Hauptsache irgendein Ende. Die Tatsache, dass mein GPS nun gar keine Daten mehr liefert, macht die Sache nicht gerade leichter.
Nach vier Kilometern tauchen die ersten Gedanken darüber auf, wie wohl die Ernährung in diesem endlosen Kanal funktionieren soll. Ich versuche, ein wenig Optimismus zu entwickeln, indem ich mir die Möglichkeit vorstelle, dass, so wie der Tunnel nie zu Ende geht, auch die Wasserflasche nie leer werden würde. Und vielleicht ist ja auch das Croissant, das ich mir an der letzten Raststätte geholt habe, für die Ewigkeit gemacht. Es fühlt sich jedenfalls schon so an.
Kilometer fünf. Es ist erstaunlich, wie schnell ich mich mit dem Gedanken vertraut mache, nunmehr viele Stunden, Tage, Jahre in diesem Tunnel zu verbringen. Irgendwann wird die Zeit keine Rolle mehr spielen. Ich weiß nun, dass es sinnlos ist, mir mögliche Auswege zu überlegen. Vielleicht entwickelt die Wissenschaft ja irgendwann einen Tageslichtsimulator für solche Situationen oder ein eigenes Tunnel-GPS. Was bleibt ist eine gewisse Grundtraurigkeit und dieses saublöde Gefühl von Hilflosigkeit, das trotz aller Positivdenkenstrategien einfach nicht wegzukriegen ist.
Der Kilometerzähler zeigt mir an, dass ich sechs Kilometer zurückgelegt habe. Das Gefühl, dafür schon mehrere Tage gebraucht zu haben, verstärkt die Sicherheit, dass es keinen Ausweg mehr gibt.
Kilometer 6,3 – nein, ich lasse mich von diesem dämlichen Sonnenlicht nicht täuschen. Die Mächte haben sich offensichtlich was Neues überlegt. Aber nicht mit mir!!!
Im Nachhinein erscheint es natürlich widersinnig, sich in solchen Gedankenschleifen zu verirren. Aber als ich die neuesten Nachrichten über Donald Trump lese, ist genau dieses Gefühl wieder da: es nimmt kein Ende!